Gareth Kennedy, Die Unbequeme Wissenschaft (The Uncomfortable Science), Stuben-Forum
Installation design di Harry Thaler, produced by Tischlerei & Möbelhaus Kofler, photo argekunt ,2014
Gespräch

STUBEN-FORUMDIE UNBEQUEME WISSENSCHAFT(La scienza scomoda)

20. September 2014, 15:00—18:00

Gareth Kennedy

Ausstellungsdesign von Harry Thaler
Produktion von Josef Rainer und Verena Rastner

Kuratiert von Emanuele Guidi

(in deutscher Sprache)

Eingeladene Redner/innen:

Georg Grote (University College Dublin)
Franz Haller, Experte für Visuelle Anthropologie (Meran)
Thomas Nussbaumer (Universität Innsbruck)
Hannes Obermair (Stadtarchiv Bozen)
Ina Tartler (Vereinigte Bühnen Bozen)
Elizabeth Thaler (Vereinigte Bühnen Bozen)

Moderiert von Hans Karl Peterlini (Journalist und Autor, Bozen)

Programm

15:00 Begrüßung
Emanuele Guidi(Künstlerischer Direktor ar/ge kunst)

15:10 Prolog
Hans Karl Peterlini

15:25 Vorstellung der Masken
Thomas Nussbaumer präsentiert Richard Wolfram und Alfred Quellmalz, Mitglieder der SS Ahnenerbe ‚Kulturkommission‘ für Südtirol (1939 – 1942)
Franz Haller präsentiert Arthur Scheler, Fotograf, gebürtig aus Meran.
Hannes Obermair präsentiert Bronislaw Malinowski, weltbekannter Anthropologe, der in Oberbozen zu urlauben pflegte

16:05 Erstes Forum
Die Geschichte rahmen (Framing History)
Mit Georg Grote und Hannes Obermair

16.35 Zweites Forum
Volkskultur (Bräuche & Missbräuche)
(Folk Culture (Uses & Abuses)
Mit Thomas Nussbaumer, Georg Grote, Franz Haller

17.05 Drittes Forum
Das Unaufführbare aufführen
(Performing the Unstageable)
Mit Ina Tartler und Elisabeth Thaler

17.35 Epilog und öffentliche Diskussion, Fragen

18.00 Ende des Stuben-Forums

Biographien
Georg Grote ist Hochschuldozent für westeuropäische Geschichte und Head of School am University College Dublin. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich historischer Nationalismus und moderner Regionalismus und er hat insbesondere zu den Fallstudien Deutschland, Irland und Südtirol publiziert. Seit 35 Jahren ist Georg Grote ein regelmässiger Besucher Südtirols und hat so die grossen Veränderungen des Landes miterlebt. Südtirol weist eine extreme interessante lokale und regionale Geschichte auf, doch besonders spannend ist die Kontextualisierung der Südtirolgeschichte vor dem Hintergrund europäischer Entwicklungen des 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Georg Grote ist bemüht, seinen internationalen Forschungshintergrund und seine grosse Lehrerfahrung in Europa und an seiner Heimatuniversitat in Dublin mit den Ereignissen in Südtirol zu verbinden und interessant darzustellen.

Franz J. Haller 1948* in Meran (Südtirol), Ethnologie Universität Wien, Visuelle Anthropologie an der Universität Göttingen, Feldforschung in Nord- und Zentralafrika und Tiefland-Amazonien, 1974 Mitbegründer des Lamdwirtschafts-Museum Brunnenburg in Dorf Tirol, 1976-1979 Forschungsprofessor der OEA – Organisation Amerikanischer Staaten an der Universität Quito, Ecuador, Produzent von über 150 Filmdokumenten zu Ethnographie und Zeitgeschichte Südtirols für Fernsehen, Schulen und Museen. 2012 Gründung des Internet Portals www.tirolerland.tv

Thomas Nußbaumer, geb. 1966 in Hall in Tirol. Studium der Musikwissenschaft und Germanistik an der Universität Innsbruck, Promotion 1998. Veröffentlichung der Dissertation unter dem Titel Alfred Quellmalz und seine Südtiroler Feldforschungen (1940–42). Eine Studie zur musikalischen Volkskunde unter dem Nationalsozialismus (Innsbruck u.a. 2001). Habilitation im Fach Volksmusikforschung 2011 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 1995 ist Nußbaumer wissenschaftlicher Mitarbeiter (seit 2011 Dozent) am Innsbrucker Sitz der Universität Mozarteum Salzburg und leitet den Abteilungsbereich Musikalische Ethnologie innerhalb der Abteilung für Musikwissenschaft. Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Musik und Brauch, Fasnacht, Volksmusik und NS, Volksmusiküberlieferung im Alpenraum, insbesondere in Westösterreich und Südtirol (Italien), Musik der Old Order Amish.

Hannes Obermair, geboren 1961 in Bozen. Zu seinen regionalhistorischen Forschungsfeldern zählen Themen der vergleichenden Stadtgeschichte und der frühen Schriftlichkeit im mittleren Alpenraum. Besonderes Augenmerk widmet er in seinen Arbeiten den mittelalterlich-frühneuzeitlichen Übergangsphänomenen, Akkulturationsformen und „Unschärfen“, die die Entwicklung des Tiroler-Trentiner Raums begleiteten und bestimmten. In jüngerer Zeit hat er sich verstärkt zeitgeschichtlichen und historiografiegeschichtlichen Fragestellungen im Kontext von Faschismus und NS-Zeit zugewendet.

Hans Karl Peterlini, geboren 1961 in Bozen. Von den journalistischen Arbeiten zur Politik der Gegenwart und zu Fragen der Zeitgeschichte, vor allem dem politischen und auch gewaltsamen Konflikt um die Südtirol-Autonomie mit dem langen (nie abgeschlossenen) Weg vom Kampf zum friedlichen Zusammenleben hat er sich, über die Erziehungs- und Bildungswissenschaften, in ein neues Berufsfeld mit ähnlichen Interessensfeldern und Fragestellungen eingearbeitet: Wie entwickeln Menschen und Gruppen ihre Identität, wie können Einzelne und Kollektive für Gegenwart und Zukunft lernen, was ist offenen Begegnungshaltungen hinderlich, was förderlich? Im Studienjahr 2014/15 arbeitet er als Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaften und Interkulturelle Bildung an der Universität Klagenfurt.

Ina Tartler, geboren 1966 in Rumänien. 1988 Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland. Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2002 bis 2008 leitende Dramaturgin am Schauspielhaus Salzburg. Seit August 2008 Leitung der Dramaturgie an den Vereinigten Bühnen Bozen.

Elisabeth Thaler geboren 1981 in Bozen. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Germanistik an der Universität Innsbruck. 2006 Dramaturgie-Hospitanz am Tiroler Landestheater, 2007-2012 Dramaturgie-Assistentin und seit 2012 Dramaturgin an den Vereinigten Bühnen Bozen. Arbeiten u.a. mit Bettina Bruinier, Agnese Cornelio, Philipp Jescheck, Alexander Kratzer, Carina Riedl, Georg Schmiedleitner, Katharina Schwarz.

Mit freundlicher Unterstützung von:
Autonome Provinz Südtirol, Abteilung Kultur
Autonome Region Trentino Südtirol
Stadtgemeinde Bozen, Abteilung Kultur
Culture Ireland / Cultúr Éireann
Stiftung Südtiroler Sparkasse
Kofler Tischlerei & Möbelhaus, St. Felix/Nonsberg
Rothoblaas, Kurtatsch
Deplau, St. Felix/Nonsberg
Wolfstuben, Tscherms
Österreichische Mediathek, Wien
pur SÜDTIROL
Lichtstudio Eisenkeil
Dr. Schär, Burgstall

Ein besonderer Dank geht an:
Egetmann Verein Tramin
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde in Dietenheim
Ofas Architekten, Bozen
Referat Volksmusik, Fotoarchiv Quellmalz (Bereich Deutsche und Ladinische Musikschulen