Exhibiton view, Y-Tong, 2005
Ausstellungen

PUNTO D’ESTENSIONE – AMPLIAMENTI SU NUCLEI DI REALTÀ

6.5.2005—11.6.2005

Y-Tong, Simone Barresi, Riccardo Previdi, Patrick Tuttofuoco, David Casini, Christian Frosi
kuratiert von Guido Molinari

Der aus Bologna stammende Kurator Guido Molinari vereinte für die Ausstellung PUNTO D’ESTENSIONE. Ampliamenti su nuclei di realtà“ sieben Vertreter der jüngsten Künstlergeneration Italiens, die sich anhand von unterschiedlichen Medien mit dem Thema der künstlerischen Intervention auf bestehende Realitäten und die dadurch hervorgerufenen Veränderungen der uns umgebenden Welt auseinandersetzen. Die gezeigten Werke – Photographien, Videos, Ready Mades und Installationen – sind teilweise eigens für die Ausstellung entstanden, und werden hier zum ersten Mal präsentiert. Die Ausstellung ist vom 06. Mai bis 11. Juni 2005 in den Räumlichkeiten der Galerie Museum zu sehen. Neuere Auseinandersetzungen in der zeitgenössischen Kunst richten ihr Augenmerk immer wieder auf Fragmente von Realitäten, die man als Bedeutungsträger bzw. emotionale Verdichtungen beschreiben könnte. Dabei basieren künstlerische Interventionen auf der Idee, Teile von Welt bzw. Realität zu verwenden (ready mades), und auf diese Realitäten einzuwirken, indem diesen Teile von anderen Elementen „transplantiert“ werden. Diese neuen Elemente können durchaus die Ursprungsrealität destabilisieren oder sind mit dieser sogar unvereinbar. Durch minimale Veränderungen und Erweiterungen können sich auf diese Weise für den ursprünglichen Nukleus neue Möglichkeiten der Definition und Interpretation ergeben, wobei die Ausgangsform in ihrer ursprünglichen Erscheinung immer erkennbar bleibt. Alle der sieben teilnehmenden Künstler arbeiten bereits seit längerem mit solchen Möglichkeiten künstlerischer Intervention. Hiermit fügen sie sich nahtlos in einen Diskurs, der zurzeit die internationale Kunstszene mitbestimmt. Von größter Wichtigkeit erscheint in diesem Zusammenhang die Wahl des Künstlers. Es geht darum, einen Teil von Realität als Bedeutungsträger zu extrahieren, durch den es möglich wird, sowohl Inhalte wie ästhetische Spannung auf maximale Art und Weise zu transportieren.

Erst dann kann anhand von unterschiedlichen Interventionen wie Verpflanzungen, Veränderungen oder Ausdehnungen der Vorgang der Erweiterung des Nukleus erfolgen. Durch diesen Vorgang der Neuschaffung können sich jederzeit unvorhersehbare Überraschungen ergeben. Und gerade in diesen Augenblicken, die sich nicht planen lassen, enthüllen sich komplexe und tief greifende Momente der Poesie des Privaten. Ziel dieser Auseinandersetzung ist die Hinterfragung der Vorstellung, dass die Realität unverrückbare Grenzen hat bzw. die Welt sich eindeutig definieren ließe. Durch minimale äußerliche Eingriffe könne Grenzen verschoben werden hin zu neuen Ebenen von Sinnhaftigkeit und Form.