Ausstellungen

Bassin ouvert
Clémence Seilles

16.5.2015—1.8.2015

Eröffnung
15. Mai 2015, 19 Uhr

kuratiert von Emanuele Guidi

ar/ge kunst freut sich auf die erste italienische Einzelausstellung der französischen Künstlerin und Designerin Clémence Seilles (*1984, lebt und arbeitet in Paris und Amsterdam). Das Projekt führt eine Serie von Präsentationen fort, im Rahmen derer Künstler/innen eingeladen wurden, anlässlich des 30. Jubiläums von ar/ge kunst und im Bewusstsein der kollektiven Dimension seiner Namensgebung, über das assoziative institutionelle Modell des Kunstvereins nachzudenken.

Ihre Anfänge im Produktdesign fortschreibend, erkundet Seilles’ künstlerische Praxis die Mittel, Materialien und expositiven Mechanismen, welche das Dispositiv der Kunstausstellung als Raum der Präsentation, Kommunikation und Legitimation abstecken. Während sie zuvor an den skulpturalen Qualitäten von Sockeln und Sitzen als tragenden Elementen und Kompositionsformen interessiert war, konzentrieren sich Seilles aktuelle Arbeiten auf die Erschaffung von Szenarien, die kollektive, produktive und performative Situationen ins Werk setzen. Vom Entwurf komplett möblierter und mit allen Accessoires ausgestatteter Salons bis hin zum Ausbau von Aufnahmestudios für unabhängige Musiker inklusive von Seilles selbst entworfener Musikinstrumente, sind diese Szenarien Mittel der Reflektion von sozialen Ritualen der Begegnung und des Ereignisses.

Bassin ouvert, Seilles Intervention in den Räumen von ar/ge kunst, erweitert das Terrain ihrer gegenwärtigen Erkundungen. Ein Bassin im eigentlichen Sinne ist ein künstliches Becken, das man überwiegend in mediterranen Ländern, in öffentlichen und privaten Höfen und Gärten vorfindet. In diesem Fall handelt es sich, wie der Titel andeutet, um ein ‚offenes‘ bauliches Element; es fungiert rein als Ornament ebenso wie als Brunnen, als Wasserquelle, oder als eine Art Spa und Wellness-Center. Seine eigentliche Intention verwirklicht sich aber in der Präsenz von Wasser, das hier eine assoziative, hybride und (re)generative Umgebung kreiert. Dieses ‚Objekt‘ suggeriert Funktionen und Operationsweisen, die von denen der Institution bewusst abweichen. Indem es sich im Laufe der Ausstellung von einer Szenografie in einen flexiblen Möglichkeitsraum verwandelt, wird das Bassin diverse Formen von Begegnung sowohl begünstigen wie reflexiv aufnehmen, insofern seine möglichen Gebräuche sich durch die dort zusammentreffenden Künstler/innen, Musiker/innen, Studenten/innen und Choreographen/innen immer wieder neu definieren.

Bassin ouvert mit einem Beitrag von Deborah Bowman, Laure Jaffuel, Theo Demans.

Clémence Seilles hat zur Eröffnung am 15. Mai die Künstler Estrid Lutz, Emile Mold und Theo Demans eingeladen, um die Performance An Extra Collision zu verwirklichen.

Save the Date

Am 2., 3., und 4., Juli wird die Künstlerin Valentina Desideri als Teil der aktuellen Ausstellung und in Zusammenarbeit mit der Philosophin Denise Ferreira da Silva sowie den Choreographinnen Jennifer Lacey, Cristina Rizzo und Mara Cassiani das Projekt Studio Practice: On the Act of Reading präsentieren.



Die Ausstellung Bassin ouvert ist Teil der Platform PIANO (Prepared Platform for Contemporary Art, Frankreich–Italien 2014-2016), die ihrerseits initiiert wurde von d.c.a (Association Française de Développement des Centres d’Art) in Zusammenarbeit mit dem Institut Français in Italien, der Französischen Botschaft in Italien; mit Unterstützung des französischen Ministeriums für auswärtige und internationale Entwicklung, des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation und der Fondazione Nuovi Mecenati.

Studio Practice: On the Act of Reading ist eine Koproduktion mit dem Festival Bolzano Danza | Tanz Bozen.

Mit freundlicher Unterstützung von:
Autonome Provinz Bozen, Abteilung Kultur
Stadtgemeinde Bozen, Abteilung Kultur
Stiftung Südtiroler Sparkasse
Nuovi Menenati, nouveaux mécènes – Fondazione franco-italiana di sostegno alla creazione contemporanea.
Bolzano Danza | Tanz Bozen

Ein besonderer Dank geht an: Triangle, Marseilles